Der Christ- bzw. Weihnachtsbaum setzte sich erst relativ spät als Weihnachtssymbol durch.

Zwar holte man sich schon in heidnischen Zeiten im Winter immergrüne Zweige von Tanne, Fichte, Stechpalme oder Buchsbaum ins Haus, teils um böse Geister abzuwehren, teils um die Rückkehr des Sommers zu beschwören; aber ein Tannenbaum, anfangs mit Äpfeln, Gebäck und Süßigkeiten, später auch mit Kerzen geschmückt, wird urkundlich erst seit dem 16. Jahrhundert erwähnt.

Im 18. Jahrhundert wurde der Weihnachtsbaum dann immer populärer, allerdings nur für die begüterten Schichten.

Auch der Baumschmuck wurde immer phantasievoller.

So sei folgendes Kuriosum erwähnt: 1755 zollte der Kaufmann Gotzkowsky den Bemühungen Friedrichs des Großen, die Kartoffel in Deutschland als Grundnahrungsmittel einzuführen, solchen Respekt, dass er in Berlin einen Weihnachtsbaum mit vergoldeten und versilberten Kartoffeln aufstellen ließ.

Bald trat nun der Christbaum seinen Siegeszug an.

Zuerst in evangelischen Haushalten als Krippenersatz, später auch im katholischen Raum.

Durch Albert von Sachsen-Coburg Gotha, den Prinzgemahl Königin Victorias von England, kam der Christbaum nach London, dann nach und nach auch in andere europäische Länder und schließlich durch Matrosen und Einwanderer auch nach Amerika.

1774 erscheint der Weihnachtsbaum zum ersten Mal in der Literatur, und zwar bei keinem geringeren als Johann Wolfgang von Goethe. In seiner Erzählung „Die Leiden des jungen Werther“ schreibt er über „das paradiesische Entzücken der Kinder “bei der Erscheinung des „aufgeputzten Baumes mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln".

Bekannt ist ebenfalls Theodor Storms Erzählung „Unter dem Tannenbaum“, in der ausführlich das Auspacken, Aufstellen und Schmücken des Christbaumes geschildert wird.

Auch E.T.A. Hoffmann beschreibt eine Bescherung in bürgerlichem Rahmen: „Als das schönste an dem Wunderbaum muss aber wohl gerühmt werden, dass in seinen dunklen Zweigen hundert kleine Lichter wie Sternlein funkeln und er selbst in sich hinein- und herausleuchtend die Kinder freundlich einlud, seine Blüten und Früchte zu pflücken".

Zudem gibt es auch zahlreiche bekannte Weihnachtslieder, wie „O Tannenbaum“, „Der Christbaum ist der schönste Baum...“ oder „Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen“, die den Christbaum besingen und loben.

Der Brauch des Christbaumlobens hat sich vermutlich erst später etabliert.

Die Herkunft dieser Sitte ist nicht bekannt.

In erster Linie wird sie im süddeutschen Raum und dort vor allem in ländlichen Gegenden ausgeübt.

Besonders in Baden-Württemberg ist sie Tradition und unter dem Namen „Christbaum schauen“ ist sie auch im Allgäu, Oberschwaben, in Teilen Frankens und in der Oberpfalz bekannt.

Der Ablauf des Christbaumlobens ist im Großen und Ganzen überall gleich.

Man zieht meist am zweiten Weihnachtstag und zusammen mit Freunden von Haus zu Haus zu Nachbarn, Bekannten und Verwandten, bestaunt die aufgestellten Bäume und lobt sie überschwänglich in den höchsten Tönen.

Dabei spielt es keine Rolle, ob der Baum tatsächlich gefällt.

Nach den üblichen Worten „Was für ein schöner Baum!“, geht man ins Detail und preist die einzelnen Elemente des Christbaumes.

Man hebt z. B. den regelmäßigen Wuchs hervor, seine Größe, die Frische der Nadeln, die Menge und Qualität des Baumschmuckes, die geschmackvolle Anordnung und die Vielzahl der Kerzen.

Mit dem Lobpreisen hört man erst auf, wenn der Besitzer des Baumes, so will es die Tradition, einen Schnaps, vorzugsweise einen guten Obstbrand ausgibt.

Nicht selten wird auch eine Bewertung des Baumes nach Punkten vorgenommen, wobei auch die Qualität des servierten Obstbrandes ein nicht unerhebliches Kriterium darstellt.

Besonders Unverfrorene bringen denen, die keinen Baum besitzen, einen eigenen Baum, meist in Form einer Topfpflanze mit.

Auch in diesem Fall findet dieselbe Prozedur des Lobens statt und der Gastgeber ist verpflichtet, einen Schnaps zu spendieren.

Je nach Kondition kann man an einem Tag eine Vielzahl von Besuchen abstatten.

Für dieses schöne, alte Brauchtum ist unser Christbaumlober genau das Richtige.

Ein extra dafür gebrannter Obstler aus Äpfeln und Birnen, der durch seinen erlesenen, fruchtigen Geschmack, die Herzen der männlichen und weiblichen Christbaumlober höher schlagen lässt.